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Erdélyi könyvesházak. VI./Bibliotheken in Siebenbürgen. VI. Lesestoffe der Siebenbürger Sachen 1575–1800. Kronstadt und Burzenland

Ár:
3.000 Ft
Cikkszám: 978-963-7451-68-3
Elérhetőség: RENDELHETŐ

Leírás és Paraméterek

Die Erforschung der archivalischen Quellen der Lesestoffe im DonauKarpatenraum der Frühen Neuzeit bis 1750 werden wir innerhalb einiger Jahren – zumindest für längere Zeit – abschließen. Der Grund dafür liegt darin, dass die einschlägigen Bestände der größten und zugänglichen Archiven in Ungarn und den Nachbarländern wurden mehr oder weniger erschlossen. Der vorwiegende Teil der buchhistorischen Fundgruben sind in den letzten vier Jahrzehnten veröffentlicht worden, die noch nicht herausgegebenen Bände wie beispielsweise die Lesestoffe der Unitarier in Siebenbürgen oder die Bücherlisten der in Hermannstadt und Umgebung bzw. in anderen, weit entfernt liegenden Siedlungen wohnhaften Siebenbürger Sachsen sind zur Zeit schon in Bearbeitung und werden allen Interessenten in absehbarer Zeit in gedruckter Form erreichbar. Wird einem die buchgeschichtlichen Unterreihe der Hauptreihe Materialien zur Geschichte der Geistesströmungen des 16.–18. Jahrhunderts in Ungarn (Adattár XVI–XVIII. századi szellemi mozgalmaink történetéhez) als Band 11 bis 20 (in 30 physikalischen Bänden) komplett zur Verfügung stehen, wird es in der europäischen Forschungswelt der Geisteswissenschaften unvergleichlicherweise möglich, die Buch-, Bibliotheks- und Lesegeschichte mit Bezug auf das ganze Karpatenbecken oder kleinere Regionen wie zum Beispiel Siebenbürgen, Oberungarn, Westungarn usw. von der Seite der archivalischen Quellen ergiebig zu analysieren und zu interpretieren. Dieser Katalogband, der hauptsächlich Archivdokumente der einst in Kronstadt und dem ganzen Burzenland gelebten Sachsen lutherischen Bekenntnisses enthält, ist ein großer Schritt für die Erfüllung dieses Forschungsvorhabens. Vor beinahe zwei Jahrzehnten haben wir schon einen Doppelband herausgegeben, in dem es um die Lesestoffe der Siebenbürger Sachsen zwischen 1585 und 1750 ging, aber im letzten siebzehn Jahren sind uns allem voran dank der unlängst zugänglichen Dokumente der evangelischen Kapitelsarchiven Siebenbürgens so viele neue Quellen bekannt geworden, dass es unentbehrlich schien, neue Katalogbände (einen zu Kronstadt und Umgebung, einen anderen zu Hermannstadt und Umgebung bzw. einen dritten zu anderen kleineren Orten der lutherischen Bevölkerung in Siebenbürgen) zu veröffentlichen. Der sich mit dem Doppelband der siebenbürgischen Unitarier vervollständigende Siebenbürgen-Bestand der Adattár-Unterreihe ermöglicht uns einen ersten Annäherungsversuch zur Lesekultur der Kulturlandschaft Siebenbürgen in monografischer Form vorzusehen. Die Zusammenstellung des überblickenden Fachbuches ist schon im Gang: Attila Verók arbeitet schon daran. Es ist genauso geplant, alle buchhistorischen Adattár-Bände in einem aus rein faktischer Sicht auswertenden Generalband (als Band 20 aus der Feder von István Monok) zu bearbeiten. Damit werden sich die vor 50 Jahren von Bálint Keserű am Lehrstuhl für Ältere Ungarische Literatur an der Attila-József-Universität zu Szeged initiierten Sammelarbeiten zu den frühneuzeitlichen Bücherverzeichnissen aus dem Königreich Ungarn bzw. Großfürstentum Siebenbürgen voll entfalten und beruhigenderweise zu Ende gehen. In diesem Band geben wir die Bücherkataloge der in Kronstadt und im ganzen Burzenland sesshaften deutschsprachigen lutherischen Bevölkerung heraus, die in den 2004 erschienenen Adattár-Bänden 16/4.1 und 16/4.2 noch nicht veröffentlicht werden konnten. Somit bilden die Bände Adattár 16/4.1–2 und Adattár 16/6 einen komplementären, durch Querverweise verbundenen Bestand. Im vorliegenden Band werden die früher schon gedruckten Bücherverzeichnisse in gekürzter Form angegeben und im Falle neuer wissenswerter Informationen (sonst nicht) mit laufenden Nummern versehen. Die alten fragmentarischen Angaben werden hier aus Platzmangel nicht wiederholt, sie befinden sich nur in den Adattár-Bänden 16/4.1–2. Der Aufbau des vorliegenden Bandes sieht folgenderweise aus: Zuerst stellen wir die Institutionsbibliotheken der Stadt Kronstadt vor, anfangend mit der ansehnlichen Kronstädter Gymnasialbibliothek. Einige Bestandslisten dieser Bücherei sind schon im Adattár-Band 16/1 (vgl. S. 526–682) vorhanden. Diese Verzeichnisse wurden auf Grund des Werkes Zur ältesten Geschichte des Kronstädter Gymnasiums von Julius Gross (veröffentlicht in: Archiv des Vereins zur Siebenbürgische Landeskunde, 22(1887), S. 591–710) übernommen und neu herausgegeben. Mittlerweile kam aber der ursprüngliche Bibliothekskatalog des Kronstädter Gymnasiums ans Tageslicht, also konnten die Listen von Gross ohne Weiteres überprüft werden. Dabei stellte es sich heraus, dass von Gross einige Daten und Fakten falsch gelesen oder einfach weggelassen worden waren. Ganze Bücherlisten aus verschiedenen Jahren sogar. Die früher unrichtig angegebenen Informationen sind in diesem Band verbessert bzw. mit Anmerkungen versehen, und die neu aufgetauchten Verzeichnisse in Vorlageform (Unter- und Durchstreichungen, Hervorhebungen, Einteilung in Bücherregalen usw. markiert) komplett herausgegeben. Trotz der durcheinander gebrachten und so eingebundenen Reihe der Blätter des Bibliothekskatalogs publizieren wir die Listen in zeitlich richtiger Reihenfolge. Dank dessen wird die dokumentierte Entwicklungsgeschichte der namhaften und im Zweiten Weltkrieg getrennten Büchersammlung endlich eindeutig durchschaubar. Der Gymnasialbibliothek folgen die vorwiegend lateinischsprachige Bücherkollektion des Burzenländischen Kapitels und die kirchenslawisch-rumänischsprachige Sammlung der St.-Nicolaus-Kirche in Kronstadt. In der ersten Hälfte des zweiten Bandteils befinden sich die Bücherverzeichnisse und fragmentarische buchgeschichtliche Angaben, die je eine ehemalige bürgerliche Privatbibliothek aus der Hauptstadt des Burzenlandes aufweisen. Falls möglich, mit Notizen zur Person der Besitzerin oder des Besitzers. In der zweiten Hälfte des zweiten Bandteils stehen die Bücherverzeichnisse von Privatpersonen, die außerhalb von Kronstadt, aber noch im Burzenland gelebt und/oder gewirkt haben. Hier handelt es in den meisten Fällen um Dorfpfarrer bzw. Dorfprediger oder Schulmeister bzw. Lehrer, die auf dem Lande ihren Dienst leisteten. Im dritten Teil des Bandes sind die Bücher- bzw. Bibliothekslisten zweier Gelehrten, eines Arztes und eines Historikers, die in Kronstadt geboren worden sind, aber ihre Karrieren nicht in der Heimatregion, sondern im Ausland gemacht haben. Der Wunsiedler Stadtphysikus Paul Francisci (1643–1709) sammelte eine zu seiner Zeit stattliche Bibliothek medizinischen Charakters, was diese Kollektion und ihren Besitzer als ein erstrangiger Vertreter der siebenbürgischsächsischen Buchgeschichte erscheinen lässt. Der Universalgelehrte Martin Schmeizel (1679–1747) führte im Laufe seines Lebenswerkes zahlreiche Initiativen für Popularisierung und Bekanntmachung der ungarländischen, vor allem aber siebenbürgischen Geschichte und Kultur durch. Er galt unter anderem als diejenige Person, die die erste Hungarica- bzw. Transylvanica-Privatbibliothek mit historischem Schwerpunkt ins Leben rief und mit Hilfe dieser Kollektion eine „Präversion” der später ausgearbeiteten ungarländischen Nationalbibliographie zusammenstellen wollte. Den Entwicklungsspuren dieser in kulturhistorischer Hinsicht bahnbrecherischen wissenschaftlichen Tätigkeit können auf Grund der hier in Faksimileform herausgegebenen, gedruckten Bibliothekskatalogen aus den Jahren 1744 und 1748 etappenweise nachgefolgt werden. Der erste Katalog enthält ausschließlich Büchertitel, die einen Bezug zum Donau-Karpatenraum aufweisen. Der zweite Katalog gibt uns über die Gelehrtenbibliothek Schmeizels unmittelbar nach seinem Tode einen unschätzbaren Überblick und galt als Versteigerungskatalog, als die einzelnen Bände des allgemeinen Bibliotheksteils um Mitte des 18. Jahrhunderts ausverkauft worden waren. Der damals in Druck erschienene Katalog aus dem Jahre 1751, die Titel der aus der Todesstadt Schmeizels, Halle an der Saale (Deutschland) nach Hermannstadt transportierten Bücher mit Bezug zur Geschichte und Kultur des historischen Ungarn enthält, wurde schon im Adattár-Band 16/2 (vgl. S. 901–951) veröffentlicht. An dieser Stelle geben wir diesen wertvollen Katalog nicht wieder heraus. Darüber wird nur in einer langen Notiz berichtet. Kurz vorher erschien das dreizehnte Heft der Buchreihe Hefte zur Bibliotheksgeschichte (Könyvtártörténeti Füzetek, kurz: KtF), in dem die wichtigsten statistisch-bibliografischen Angaben zu den teilweise im vorliegenden Band publizierten Bücherverzeichnissen vor 1750 summarisch erwähnt werden. Da die obere Zeitgrenze des ursprünglichen Konzepts des oben angedeuteten Szegeder Forschungsprojekts beim Jahr 1750 lag, wurden nicht alle Daten dieses Katalogbandes, der ungewöhnlicherweise Angaben bis 1800 in sich hält, im neuen Band der KtF über- und aufgenommen. Wir erhoffen uns, dass die buchgeschichtlichen Bände der Adattár-Reihe, darunter auch dieser Band und die noch kommenden Bände effektiv beitragen, den geistigen Horizont und die Rolle der geistigen Strömungen im Ungarn des 16. und 18. Jahrhunderts bzw. ihre gesellschaftlich-politischen Auswirkungen komplexer schildern zu können. Was eigentlich Sinn dieser wertvollen Datenmenge sowohl quantitativ als auch qualitativ in wissenschaftlicher Hinsicht ist.

Eger, den 25. Oktober 2020

Attila Verók

Műfaj könyvtártörténet
ISBN 978-963-7451-68-3
ISSN 0230-8495
Sorozat Adattár XVI–XVIII. századi Szellemi Mozgalmaink Történetéhez/Materialien zur Geschichte der Geistesströmungen des 16.–18. Jahrhunderts in Ungarn 16/6.
Szerkesztő András Bándi – István Monok – Attila Verók
Kiadó MTA Könyvtár és Információs Központ
Kiadás éve 2021
Kötés típusa Puhatáblás / Kartonált
Oldalszám 478
Nyelv német
Méret B5 165 x 235
Tömeg 832 g