Die Ungarischen Konvente der Oberdeutschen Karmelitenprovinz im Mittelalter

Kund Miklós Regényi wurde im Jahre 1970 in Budapest (Ungarn) geboren. In dem Eötvös-József-Gymnasium vertiefte er seine Deutschkenntnisse und legte 1988 das Abitur ab. Nach geleistetem Wehrdienst studierte er von 1989 bis 1994 an der József-Attila-Universität in Szeged (Ungarn) die Hauptfächer Geschichte und Germanistik. Unter fähiger Anleitung von Prof. Dr. Gyula Kristo – dessen Studentenassistent er war – spezialisierte er sich auf Mediävistik, Dr. László Koszta machte ihn auf die Kirchengeschichte aufmerksam. In seinem achten Semester errang er den dritten Platz an dem nationalen StudentenWettbewerb. Nach einem Jahr als Doktorand und Gymnasiallehrer in Szeged konnte er dank einem Stipendium des DAAD seinen Doktorandenkurs an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg (Deutschland, Baden-Württemberg) fortsetzen, wo Prof. Dr. Jürgen Miethke sein Doktorvater war. Mit seiner Dissertation «Die Geschichte der ungarischen Konvente der oberdeutschen Karmelitenprovinz im Mittelalter» promovierte er im Jahre 1998. Seit 1996 ist er glücklich verheiratet mit Dr. Katalin Kovács. Nach seiner Tätigkeit als Gymnasliallehrer im deutsch-ungarischen Tömörkény-István-Gymnasium in Szeged ist er zur Zeit außerordentlicher Mitarbeiter des Ph.D.-Programmes der Universität Szeged. Vorliegendes Buch erscheint in der Reihe «Werkstatt für ungarische Kirchengeschichte» als ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten. Es beinhaltet seine Dissertation; faßt – zum ersten Mal überhaupt – die Geschichte des Karmelitenordens im mittelalterlichen Ungarn zusammen. Bedingt durch die Quellenlage konzentriert sich das Werk zuerst auf den Stellenwert der Konvente innerhalb der Ordensprovinz, wo interessante Details für ordensinterne Mobilität, Finanzen, Ausbildung und Management zu Tage gefördert werden. Dann wird das Schicksal der Konvente in städtischer Umgebung erörtert, wo besonders die kooperative Konkurrenz mit anderen kirchlichen Institutionen und Andachtsformen, soziale und ethnische Wurzeln der Ordensmitglieder sowie – im Fall von Ofen, heute Budapest – die Geschichte einer Kapelle hervorgehoben werden. Dank einiger bisher nicht bekannten Quellen können die Ursachen und die Chronologie des Erlöschens der Konvente viel detaillierter und genauer rekonstruiert werden. Über die monographische Zusammenfassung hinaus bietet das Buch ein gutes Bild über die autochtone Entwicklung eines von deutschem Raum kommenden Mendikantenordens im mittelalterlichen Ungarn, faßt die treibenden und hemmenden Faktoren zusammen, und beleuchtet die historische Rolle von Einzelpersonen.